Kunstwerk des Monats

Simona Deflorin

Stadtmusikanten

Öl auf Leinwand

235 x 195 cm, 4-tlg.

2009

Jedes Bild sei wie eine Häutung, sagt die Künstlerin. In ihrem großen Themenzyklus von Leben und Tod ist häufig das Selbstbildnis Ausgangspunkt für Absplitterungen vom Thema des Menschen und des Menschlichen. Gefundene Bilder, Fotografien, Gegenstände können zu Narrationsmitteln werden. Die Faszination für das Unheimliche, etwa für Mumien, Knochen, versehrte oder aus der Norm fallende Körper führt zur Auseinandersetzung mit Körperlichkeit, Sterblichkeit und elementaren menschlichen Bedürfnissen – Schutz, Liebe, Sehnsucht.

Die Motive aus den Bildern Simona Deflorins ziehen in einem Strudel aus Fragen, Gedanken, Empfindungen hinab in die Tiefe. Und führen zur Begegnung mit dem eigenen Schmerz, erlebten Wunden, eigener Schönheit und Freiheit. Zurück aus dem Reich der Tiefe bleibt das Gespür für Schmerz und Schönheit. Die Art von Schönheit, die sich zeigt, wenn die Spuren und Narben des Lebens liebevoll, aufmerksam und direkt, ohne Scheu, angeschaut werden und der Schmerz anwesend sein darf.

aus: ANOMIS_SIMONA, Lê Duong-Thanh und Annette Behnken

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