Das „Rote Quadrat“ ist eine experimentelle Erprobung der Eigenwertigkeit der einfachen geometrischen Form in Verbindung mit der Funktion der Farbe, deren unterschiedliche Wirkung vom jeweiligen Umfeld beeinflusst wird.

Als zentrales Element in einer symmetrischen Bildkomposition steht das „Rote Quadrat“. Umgeben von Feldern fein nuancierter Grautöne beherrscht es als formales Herzstück die Bildordnung. Die Basis für seine beherrschende Position bildet ein Umfeld aus schraffierten Feldern, welche durch eine differenzierte Intensität der Schraffur eine strukturierte Kontrastierung der einzelnen Bildflächen ergibt. Diese Strukturierung verleiht den Bildflächen einen gewissen Flimmereffekt, der eine scheinbare Bewegung erzeugt und dadurch die Starre der Symmetrie zum Teil aufhebt.

Das „Rote Quadrat“ scheint sich aufgrund seiner dominanten Position als Protagonist aus seinem Umfeld herauszulösen und signalhaft aus dem Bild hervorzutreten. Jedoch fest eingebunden in das rhythmisierende Gliederungssystem der symmetrischen Bildordnung wird das „Rote Quadrat“ vom jeweiligen Umfeld in Aussehen und Wirkung beeinflusst. Das Objekt ist letztendlich in seiner Erscheinung abhängig von seiner Umgebung.

 

Gilbert Peckels