Steht der Mensch auf dem Kopf… oder ist es die Welt, die auf dem Kopf steht ?

Die Beliebigkeit von oben und unten – als nur einem Moment – in der Serie „global human“ fordert den Betrachter, seine Nähe. Es sind Bilder, die nicht auf den ersten Blick vorgeben, was zu sehen und zu denken ist; nein, sie brauchen stille und ruhige Plätze, um ihr Volumen zu entfalten.

Sie zeigen in sich und in ihrer Korrespondenz den Dialog der Gegensätze von „zart-hart“, Nuancen weicher, sich auflösender Flächen gegenüber hart aufgesetzten Kohlestrichen und kompromisslos eingekratzten Zeichen, die wie Hiebe zerteilen aber auch verbinden. Und gleichzeitig bilden die Arbeiten poetische Landschaften, ausgedrückt durch minimalistische Form- und Farbgebung. Kühle, distanzierende Grautöne wechseln mit warmen Erdtönen und lassen nun eine Harmonie der Gegensätze entstehen, durch die das Auge wandert, wie durch die Weite einer stillen Landschaft.

Die Bilder sind aktuell, sie charakterisieren den globalen „Zeitgeist“, ohne den Blick einzuengen und berühren den Sehenden in ihrer Eindringlichkeit.     

        

Erika John