Sehr frech kommen sie daher, die Figuren von Gregor Oehmann, mit ihren raumgreifenden Schritten. Es ist ein Spiel zwischen zweiter und dritter Dimension. Eine scheinbare Plattheit wird raumgreifend. Überdimensionierte Füße balancieren auf zarten Stelen. Hände recken sich in den Himmel.
Bei der Farbwahl lässt der Künstler mit den irisch-bajuwarischen Wurzeln keinen Kontrast aus. Wir fühlen uns zeitversetzt in die Hochzeit der Pop Art. Aber auch das ist zu flach gedacht. Es ist wie im richtigen Leben – seine Schreitenden haben Charakter.
Dass das nicht immer ein guter sein muss, liegt nahe. Die Bedeutung von „frech“ interpretiert Gregor Oehmann von „unternehmungslustig“ bis „potenziell gewalttätig“. So sind auch vordergründig lustige Figuren hinter- und tiefsinnig.
Sabrina und Frank Buchholz