In den letzten Jahren arbeitet Tomasz Paczewski parallel an mehreren Werk­grup­pen, u.a. an: „Massen“, „Geschichten ohne Handlung“, „Vorboten“ und „Boten“. Die Hand­lung dieser Bilder steht meistens weit im Hintergrund, ohne narrative Hierarchie – als wollte er seine Motive aus ihrer Ge­schichten herauslösen und ihre Welt für einen Moment anhalten. Dafür nutzt er Struk­turen, die sich von Bild zu Bild verändern.

Die Relation zwischen dem Einzelnen und dem Ganzen wurde durch die Einführung einer Art von „Rastermuster“ akzentuiert. Betont wird so das Flüchtige der Szenerie, ihr instabiler Zustand und die Viel­deutig­keit der Bildaussagen.

In den „Massen“-Szenen tritt das Indi­vi­du­um zurück und wird zum Bestandteil eines Ganzen. Das Verhältnis zwischen dem Einzelnen, dem Persönlichen und der Masse bleibt unentschieden, denn anonyme Ge­stal­ten sind nur schemenhaft zu erkennen und lösen sich bei näherer Betrachtung wieder in einzelne Bildelemente auf.

In den Bildserien der „Vorboten“ und „Bo­ten“ sind die Figuren selbst zu einem Zu­stand geworden, einem Begriff – eine Wi­der­sprüchlichkeit, die Spannung beinhaltet – im Spiel zwischen Struktur und Motiv.

Alle diese Bilderreihen verbindet ein Verhältnis zur Masse und das Individuum sowie ein Phänomen – das Wieder­ho­lungs­phänomen. Die Wiederholung der Form, der Bewegung, des Rhythmus und die mensch­liche Verstrickung in dem Phäno­men. Ein Wechselspiel zwischen Chaos und Ordnung, Geborgenheit und Gefahr, Täu­schung und Enttäuschung.