„Die optische Ordnung der Welt täuscht. Unter dem Firnis der Sehgewohnheiten schlafen die Dinge. Ein Zusammenhang reißt, und aus den Fugen quillt die vergessene Dämonie der Dinge hervor“

Hartmut Böhme

 

Das Eintauchen in die Phänomenologie der Dinge und das Aufbrechen des Ge­wohn­heits­blicks geben mir mit meinen künstlerischen Beschreibungsmöglichkeiten die Hand­habe, in eine intime Berührung  mit den optischen, akustischen, haptischen und gefühlsmäßigen Welten zu treten die mich umbranden.

Nicht den Blick im Dienste der Nor­ma­li­sie­rung, des Einordnens in die Denkform des Vertrauten belassend, bin ich eine Lieb­ha­be­rin des Entzücktseins, etwas „ent-deckt“ zu haben, das Gesehene weiterzuträumen und in neue Kontexte zu bringen.                      

Diese Lust an der Transformation von dem, was aller Welt gleichgültig, alltäglich und selbstverständlich erscheint, bringt den Reiz, der die künstlerische Hand in Be­wegung setzt.

Meine künstlerischen Umsetzungen sind so­­wohl Installationen, wie auch Malerei.

Hierbei arbeite ich zumeist mit erdigen Pig­menten, Kreiden, Aschen, und Fetten, die ich mit den Händen auf Flächen einreibe und mit Hilfe von Tinten und Lasuren in einen, vom äußeren Eindruck her anders wahrnehmbaren Zustand der Struktur und Farbe umwandle.

 

Franziska Koschmidder

 

 

 

Eigentlich bin ich ja ein Maulwurf

aber, wenn ich mich so durch die Erde gegraben

plötzlich durch die Spitze des Hügels mich

woanders zeige

flugs kommt mir die Lust

der Verwandlung

Der gedrungene Körper streckt sich

die Schaufel schrumpft zierlich

Nas, Stirn ganz manierlich

und die Beine gestreckt

verführt es mich zum Tanz ins Luftige

Schön! Woanders anders

 

Franziska Koschmidder