Der Wunsch, innere Bilder immer deutlicher zu visualisieren, besteht schon lange bei Saeeid Dastmalchian. Er sieht seine Aufgabe darin, den Entwicklungsprozess unseres Planeten und seiner Bewohner sichtbar zu machen.  Damit beschäftigt sich auch der Zyklus „Zeit der Begegnung“, der hier zu sehen ist. Die Bilder, die aus den Grundfarben in meditativer Weise entstehen, möchten die Betrachter auf eine Reise in die Tiefen ihres Selbst einladen. Sie möchten die Herzen öffnen und Erkenntnisprozesse in uns anregen.

In seinen Motiven arbeitet der Künstler eigene, sowie aus der persischen Mystik übernommene Gedichte in den Farbauftrag ein. Seine Werke sprechen eine universelle Sprache und führen auf einen Weg, der alle Religionen und Kulturen vereint, in der Erkenntnis, dass letztlich in allem die allumfassende, grenzenlose Liebe existiert. So empfindet sich der Künstler in seinem Schaffen als Botschafter der Einheit.

 

Es werden trotz klarer Grundfarben viele Zwischentöne erreicht. Und was wie eine Dekoration erscheint, ist eine Menschengestalt, die sich im Raum bewegt. Oder eine Spirale entpuppt sich als „Sog“ ins Licht, der viele einzelne, sich bei den Händen haltende Figuren mitnimmt. Auf den ersten Blick begegnet man dieser Erzählebene jedoch nicht – es benötigt schon ein wenig Zeit. 

 

Sabrina Buchholz