Kunstwerk des Monats |
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Quadrat und Rationalität Das grundlegende Format ist das Quadrat. Die Konsequenz, mit der Hans-Georg Hofmann an dieser formalen Randbedingung festhält, kann nur beeindrucken. Es handelt sich aber auch gar nicht um eine Rand-Bedingung. Die erhabene Größe des Meeres, die es zu einem faszinierenden und erschreckenden Mysterium macht, zu einem Mysterium, das bei aller Fremdheit doch Verwandtes in uns aufweckt, steht in einem provozierenden Gegensatz zur Einfachheit des Quadrates. In diesem Format spiegelt sich die Rationalität, mit der sich der Mensch bisweilen den großen Fragen nähert. Naiv mutet das an und zugleich größenwahnsinnig: als ließe sich dem Unermesslichen (nicht nur des Meeres) ein einfaches Maß überwerfen… Natürlich ist Hans-Georg Hofmann diese Naivität bewusst und er transzendiert sie, wenn er figurative Meer-Elemente in quadratischem Format mit monochromen quadratischen Flächen kombiniert. Hörbar wird plötzlich die Meeresstille der Abstraktion, und das Figürliche erklingt als abstrakte Farb-Melodie. Hans-Jürgen Herschel aus „Hans-Georg Hofmann, Malerei 1987-2017“ Retrospektive, Städtische Galerie Speyer |
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