Bernd Boehm schildert Milieu, Familien-Alltagsthemen, in seiner ureigenen Ausdrucksweise. Durch einen Schleier scheint er die Welt zu sehen, so als stehe er draußen und blicke durch Tüllgardinen ins Zimmer. Mit Vorliebe wählt er Chromgelb, aber nicht das reine, leuchtend signalhafte. Er bleibt seinen Intentionen treu und zieht auch das durch den Schleier – dadurch wirkt es matt, dezent. Trotzdem bleibt immer eine gewisse Signalwirkung erhalten. Will Bernd Boehm seiner Absicht Nachdruck verleihen, das Normale zum Besonderen zu erheben? Der Welt seiner Motive Exklusivität verleihen? Uns die Beklemmung der 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts ins Gedächtnis rufen? Es sind nicht die Highsociety-Szenen, die ihn interessieren. Bernd Boehm braucht die Einfachheit.
gérardgérard