Uwe Zimmermann führt uns zu schattigen Waldwegen, im Sonnenlicht flirrenden Lichtungen. Licht und Schatten liegen dicht beieinander, und seine Gemälde muten impressionistisch an. Dadurch ist das Bild nicht eindeutig, es wird eine Emotion hinter der Abbildung spürbar.

 

Was ist in der nicht näher ausgeführten Dunkelheit, was verbirgt sich am Waldesrand? Wenn die Bilder Weite erhalten, wenn Horizonte entstehen, wird die Sichtweise noch individueller und interpretationsbedürftiger. Ist es eine Stadt am Horizont? Sind es Kühe auf der Weide? Je nach unseren Sehgewohnheiten interpretieren wir das Gesehene verschieden.

 

Uwe Zimmermann hält sich zurück. Er gibt uns das Bild und lässt uns damit unsere eigenen Erfahrungen machen. Gerade diese Offenheit gibt uns die Möglichkeit, den eigenen Standpunkt zu überprüfen. Warum wirkt etwas bedrohlich - oder vor Hitze flirrend? Was spielt sich in den Köpfen der Betrachter ab? Sehe ich in unterschiedlichen Stimmungslagen unterschiedliche Bilder?

 

Was scheinbar ein Abbild unserer Wirklichkeit ist, entpuppt sich als unsere Erinnerung an Landschaft, reflektiert vor dem Hintergrund unserer eigenen Biographie.

 

Sabrina Buchholz